Palasari und Blimbingsari
Der in der Nähe
des gleichnamigen Staudammes gelegene Ort Palasari
ist eine der wenigen
katholischen Gemeinden
Balis. Nicht weit davon entfernt, in dem Städtchen Blimbingsari,
ist eine
protestantische
Gemeinde beheimatet.
Zu Beginn des 20.
Jahrhunderts ließen sich viele Balinesen, die zum Christentum
übergetreten waren, in
dieser von sanften Hügeln
und grünen Reisfeldern umgebenen Gegend
nieder.
Ihre Kirchenrepräsentieren
eine einzigartige Mischung aus gothischem und balinesischem
Baustil,
in der sich balinesische
Bau- und Dekorelemente mit christlichen Symbolen harmonisch
verbinden.
In den Schulen der beiden
Kirchen wird auch Musik und Tanz unterrichtet,
wobei anstelle der
hinduistischen Erzählungen (Ramayana und
Mahabharata) Themen aus der Bibel dargestellt werden.
In den beiden Dörfern
leben Christen, Hindus und Moslems friedlich und harmonisch
zusammen. Die
Dekorationen außer- und
innerhalb der Kirche sind dieselben, die
während des Galungan-Festes der
Hindus verwendet werden. Und zur Weihnachtsmesse tragen die
katholischen Gläubigen die gleiche
Festkleidung wie die Hindus
bei ihren Tempelzeremonien.
Obwohl diese Balinesen zum
Christentum übertraten, sind sie noch sehr eng mit
der traditionellen
balinesischen Kultur verbunden.
Ihre Häuser ähneln denen der Hindus, nur daß
der obligatorische
Tempel hier fehlt. Die Katholiken
von Palasari verwenden auch selten christliche
Namen, sie ziehen
stattdessen herkömmliche balinesische
Namen wie Wayan oder Nyoman vor.
Die katholische Kirche Gereja
Santo Fransiskus in Palasari wurde 1940 von dem holländischen
Pastor
Simon Buis erbaut und ist heute
eine besondere Touristenattraktion.
Auf dem Platz, wo
Buis die Kirche erbaute, wuchsen
in jener Zeit viele Muskat-Bäume, deshalb
gab er dem kleinen Ort den Namen Palasari
(pala sari =Früchte des Muskat-Baumes).
Der Name des Dorfes Blimbingsari wurde von dem Wort
belimbing = Stachelbeerbaum, auch
Carambola-Baum genannt, und
sari = Früchte abgeleitet.
Bei einem Besuch in Palasari
sollte man unbedingt auch einen Abstecher zum
nahe gelegenen
Palasari-Damm
machen.
Dieser Damm wurde in den
Jahren 1986 - 1989 errichtet, um während der
Regenzeit
Überschwemmungen zu verhindern
und Bali mit Elektrizität zu versorgen. Der Stausee
dient aber
auch als riesiges Wasserreservoir,
denn er erstreckt sich über eine Fläche von
1.300 Hektar und
faßt insgesamt 8 Millionen
Kubikmeter Wasser.
Bei den Einheimischen ist der
Palasari-Damm ein beliebtes Ausflugsziel, wo man angeln,
Wassersport
betreiben oder sich einfach nur
erholen kann. Die Straßen dort sind in recht gutem
Zustand.
Die naturbelassene Schönheit der
den See umgebenden Reisterrassen und das
angenehm kühle
Bergklima garantieren einen
erholsamen Aufenthalt.