In Jembrana haben sich im
Laufe der Jahrhunderte einige faszinierende
Kunstrichtungen
entwickelt, die sonst
nirgendwo zu finden sind.
Die bei weitem bekannteste
und beliebteste ist Gamelan Jegog, ein großes Orchester, das
aus 14 mit kunstvollen Schnitzereien verzierten und mit
leuchtenden Farben bemalten
Bambus-Instrumenten besteht, deren
volltönende, vibrierende und mitreißende Klänge
man nicht nur mit den Ohren, sondern mit dem
ganzen Körper wahrnehmen
kann.
Jegog wurde von Kiyang Geliduh aus Sebual, Dangin
Tukadaya, Jembrana etwa um 1912
kreiert. Damals waren die
Jegog-Darbietungen aber noch rein instrumentaler Art.
Jegog-Tänzer
mit freundlicher
Genehmigung Hotel Cahaya Matahari Negara
Die am meisten verbreitete
Form des Jegog ist Jegog Mebarung, bei dem zwei oder mehr
Orchester
in einer virtuosen
musikalischen Schlacht im Wechsel gegeneinander spielen,
beflügelt von den
anfeuernden Zurufen der
begeisterten Zuschauer.
Tingklik
Angklung
Beim Kendang Mebarung
wetteifern zwei riesige ca. 2 - 3 m lange und ca. 1m
im Durchmesser
große Trommeln
miteinander, die von einem kleineren Gamelan Angklung
Ensemble begleitet werden.
Ein weiteres in Jembrana
heimisches Ensemble ist Bumbung Gebyog. Acht bis zwölf
Bambusstöcke
von unterschiedlicher
Länge und Tonhöhe werden in einem komplizierten,
ineinander greifenden
Rhythmus auf den Boden
gestoßen. Diese Musik basiert auf einer Tätigkeit, die
traditionsgemäß von
den balinesischen Frauen
ausgeführt wurde und es auch heute noch wird: dem
Stampfen
des
frisch geernteten Reises, um die
Körner von den
Schalen zu trennen.
Kemong
Gender
Heute wird Bumbung Gebyog
insbesondere an Feiertagen und bei Zeremonien für den
Reisanbau
aufgeführt,
üblicherweise begleitet von getanzten Erzählungen oder
dem unterhaltsamen
Ngibing Tanz, auch Jegog
Bumbung genannt, bei dem eine Tänzerin die Zuschauer
durch
Antippen mit einem
Fächer zum Mittanzen auffordert.
In Sangkaragung bei Negara
gibt es ein Gamelan-Museum, in dem man sich die einzelnen
Instrumente
in Ruhe ansehen
kann.
Weitere interessante
Kunstformen dieser Gegend sind der Jegog Tanz, der Daring
Cabang (Messer-Tanz)
und der Pencak Silat, eine
Mischung aus Chorgesang, Theater, Kampfspielen und Akrobatik,
deren
Ursprung in Java, Madura
und Malaysia zu finden ist.
Sewa Gati ist eine
"Sitzoper", die in Berangbang, 5 km nördlich von Negara,
zuhause ist.
Der Leko aus dem Dorf
Pendem wird von zwei Tänzerinnen, die die klassische
Legong-Tracht
tragen,
vorgeführt.
Beim Genggong, der aus
Penyaringin bei Mendoyo stammt, wird das laute Gequake von
Fröschen
nachgeahmt.
Geschnitzte und bemalte
Holzfrüchte
Seit einiger Zeit werden
auch viele traditionelle balinesische Tänze und Dramen mit
Jegog-Musik
untermalt, und
erstaunlicherweise sind diese bei den Balinesen populärer als
ihre Originale.
Der zur Zeit bekannteste
Künstler West-Balis ist der 41Jahre alte I Gede Wibawa, der
unter anderem
die Meerjungfrau in
Delodberawah und die riesige Statue im Taman Pecangakan in Negara,
den Kampf
des legendären Bima
Ruci mit der Schlange Naga, geschaffen hat. Bima Ruci war einer der
fünf
heldenhaften Söhne des
Königs Pandawa aus dem Mahabharata. An der dieser Statue haben
Wibawa
und fünfzehn weitere
Bildhauer acht Monate lang gearbeitet.
Der Bildhauer I
Gede Wibawa
I Gede Wibawa wohnt in
dem kleinen Dorf Temyaringan, nicht weit von Rambut Siwi
entfernt.
Er war ein
Schüler des bekanntesten Malers West-Balis, dem in Yeh Embang
ansässigen I Gusti
Windya Anaya.
Wibawa
wechselte
später
von
der
Malerei
zur
Bildhauerei
über
und
konnte
seinen
Lehrmeister
schon bald an
Kunstfertigkeit überflügeln.
Die Mutter des
Künstlers, eines seiner frühen Werke
In seiner Werkstatt
kann man einige seiner neuesten Werke bewundern. Dort steht unter
anderem
auch ein kleineres
Modell der Statue des Bima Ruci (siehe auch unter
Jembrana)
Ebenfalls in Yeh
Embang beheimatet ist der 34 Jahre alte Maler I Ketut Subarya, auch
er
war ein Schüler
von I Gusti Windya Anaya.
Der Maler I Ketut
Subarya
Seine mit Acrylfarben
gemalten Werke repräsentieren den Modern Style der
balinesischen Kunst.
Lediglich bei
Auftragsarbeiten malt er noch nach
der traditionellen
Art.
Frau mit
Korb
Frau mit
Fischen 1
Frau mit Fischen
2
Frau mit
Frucht
I Ketut Subarya hat
seine Werke bereits im Denpasar Art Center und im Hotel Bali
Sahid
in Kuta ausgestellt.
Wer an seinen Bildern interessiert ist, kann sich gerne über
unser
Kontaktformular mit uns in Verbindung
setzen.
In Yeh Embang wohnt
außerdem noch der Maler I Ketut Astina, dessen Bilder
zeitweise in einer
kleinen Galerie auf
dem
Pasar Seni Rambut Siwi ausgestellt
waren.
Verschiedene
Dämonenmasken
In Sangkaragung und
Dauh Waru bei Negara findet man viele
Privathäuser, in denen noch
auf
alten Handwebstühlen
die traditionellen Songket- und
Endek-Tücher hergestellt werden.
Beim Songket, einer
Art Brokatstoff, werden Silber- oder Goldfäden mit
eingewoben.
Diese Tücher
werden zu zeremoniellen und festlichen Anlässen getragen.
Ni Putu Sulasih ist die
Inhaberin des einzigen
Geschäftes in Sangkaragung, in dem man Songkets kaufen
kann.
Elefantengott
Ganesha
Fischer mit Netz
Endek erinnert an die
Ikat-Weberei. Sie ist die bei weitem bekannteste und beliebteste
Textilart,
und ihre Muster
verändern sich ständig, je nach Mode oder aktuellen
Trends. Die Dämonenköpfe
und Wayang-Figuren der
älteren Stoffe sind fast vollständig durch geometrische
Motive ersetzt
worden.
Endek ist nicht nur in Bali,
sondern auch in ganz Indonesien bekannt und beliebt, und
auch
außerhalb des
Landes werden ständig neue Designs
entworfen.
Traditionelle
Songket-Muster
Die Herstellung von
Songkets ist extrem arbeits- und zeitaufwendig. Während man
für das Weben
von Endek-Tüchern
etwa eine Woche benötigt, dauert es ca. drei Wochen, bis ein
Songket fertig ist.
Dementsprechend hoch
ist deshalb auch das Preisniveau. Ein Songket-Sarong kostet, je
nach
Material und Motiv,
etwa 20,00 - 30,00 Euro pro Meter, einen Meter Endek-Tuch bekommt
man
dagegen schon ab etwa
4,00 Euro.
Frauenmaske
Basuki
Die besten
Holzschnitzer und Steinmetze findet man in Pendem bei Negara, die
schönsten
Gold- und
Silberschmuckstücke werden in Dauh Waru
hergestellt.
Silberschmuck
Aus Bambus gefertigte
Artikel wie Lampenschirme, Taschen und Körbe sind eine
Spezialität
des Dorfes
Pulukan bei Pekutatan in Ost-Jembrana.
Ganesha
In Gilimanuk werden
Blätter der Lontarpalme zu kunstfertigen Gegenständen
verarbeitet.
Körbe aus
Lontarblättern
Wer einem traditionellen
Kunstschmied bei der Arbeit zusehen möchte, sollte nach Batu
Agung
bei Negara fahren.
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